Münchener Verein Versicherungsgruppe

Service in Taschenformat

Über was spricht die Branche? Welche Trends sind aktuell, welche schon out? Wir fragen nach bei einem, der selbst gerne Trends setzt: Dem Versicherungsmakler mit Cap, Patrick Hamacher. Diesmal steht er Rede und Antwort zum Thema Service-Apps.

Redaktion: Patrick, wie viele Apps hast Du auf Deinem Handy? Und womit befassen sie sich?

Patrick Hamacher: Mein ganzes Smartphone ist voll mit Apps. Viele nutze ich aber nicht regelmäßig oder überhaupt nicht (mehr), sodass mich mein Handy hin und wieder daran erinnert, diese doch auch löschen zu können. Die Anzahl der Apps kann ich nicht nennen und habe auch noch nie nachgezählt. Von Banking-App bis Social-Media-App ist aber alles drauf. Das einzige, was ich nicht installiert habe: Spiele.

Redaktion: Inwiefern nutzt Du Apps zum Management von Versicherungen? Wie wichtig sind Deinen Kunden entsprechende Services?

Patrick Hamacher: Natürlich habe ich auch die Web-App meines Maklerverwaltungsprogramms (MVP) auf dem Handy – da sind auch meine eigenen Versicherungen enthalten. Und auch die Service App meiner PKV. Gott sei Dank muss ich diese nicht allzu häufig nutzen und wüsste momentan auch nicht, wie dort meine Zugangsdaten lauten. Eine Erhebung, wie wichtig meinen Kundinnen und Kunden eine solche Service App ist, habe ich noch nicht angestellt. Der Mehrwert liegt – sofern die App einfach, leicht und selbsterklärend ist – aber klar auf der Hand.

Redaktion: Was ist Deiner Meinung nach denn der größte Mehrwert einer Service App, wie der, des Münchener Vereins?

Patrick Hamacher: Der erste Vorteil ist, dass man die Kontaktdaten zum Versicherer hat und nicht online oder auf dem Versicherungsschein suchen muss, wenn man diesen kontaktieren möchte.

Gerade im KV-Bereich, sei es PKV oder Zusatz, bietet eine App ebenfalls einen großen Nutzen.

Bevor ich meine Arztrechnungen und Rezepte einscanne und per E-Mail versende oder sie gar in einen Umschlag stecke und per Post schicke, mache ich das bequem über die App.

Redaktion: Ab wann wäre eine entsprechende App obsolet? Welche Services sollte die App über das Rechnungsmanagement hinaus bieten?

Patrick Hamacher: Obsolet wäre die App, wenn genau dieses Rechnungsmanagement nicht oder nur unzureichend funktionieren würde. Solange sie mein Leben nicht erleichtert, würde ich lieber wieder auf den „alten“ Weg umschwenken.

Als zusätzliche Features sind für mich Adress- und Bankänderungen ein absolutes Muss in solch einer App.

Und ebenso ein direkter Weg, um mit der Versicherung Kontakt aufzunehmen, zum Beispiel, um Fragen via Live-Chat zu klären.

Redaktion: Wenn Du für uns einen Blick in die Kristallkugel wirfst, für wie wahrscheinlich hältst Du es, dass in den nächsten zehn Jahren sämtliche Services ausschließlich via App gesteuert werden?

Patrick Hamacher: Meine Banking-App nutze ich fast täglich, ebenso die Social-Media Apps. Eine Versicherungs-App nutze ich nur dann, wenn sich bei mir im Leben etwas geändert hat oder etwas passiert ist, wo ich die Versicherung brauche. Da dies nicht täglich der Fall ist, haben die Apps folgende Probleme:

1. Sie werden nicht regelmäßig benutzt, dadurch vergisst der ein oder andere vielleicht, dass er oder sie die App installiert hat und geht dann doch den herkömmlichen Weg über Telefon, E-Mail oder Kontaktformular auf der Website.
2. Wenn man die App nach längerer Zeit wieder benutzen will, hat man u.U. das Passwort vergessen und kommt nicht rein.

Der Blick in die Glaskugel sagt mir, dass dies auch in 10 Jahren noch so sein wird. Wenn man jedoch bedenkt, dass es erst 16 Jahre her ist, nämlich im Jahr 2007, dass das erste iPhone vorgestellt wurde, könnte die Glaskugel auch sagen:

In zehn Jahren gibt es keine Apps mehr, weil bis dahin alles so miteinander verknüpft ist, dass es keine separaten Anwendungen mehr benötigt, um Informationen auszutauschen.

Titelbild: © Patrick Hamacher

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