Hybrides Arbeiten birgt Herausforderungen. Wir zeigen zentrale Tipps, die Führungskräfte jetzt kennen sollten, um den Wandel zu einem flexibleren Arbeitsalltag erfolgreich zu gestalten.
Hybrid Hype
Die Art und Weise, wie Menschen arbeiten – sowohl miteinander als auch die persönlichen Rahmenbedingungen – haben sich in den letzten zwei Jahren drastisch verändert. Nachdem vor wenigen Tagen die Homeoffice-Pflicht in Deutschland beendet wurde, könnte davon ausgegangen werden, dass alles zurück zum Alten geht. Doch die Wünsche und Bedürfnisse von Arbeitnehmern haben sich durch die Pandemie verändert. Flexibilität spielt eine größere Rolle denn je. Themen wie Gleitzeit und die Wahl zwischen Homeoffice und Büroalltag sind ein häufiger Diskussionspunkt. Viele Mitarbeiter wünschen sich nun das hybride Arbeiten als optimalen Lösungsansatz für alle.
Flexen
Im Rahmen des Work Trend Index hat Microsoft 31.000 Menschen in 31 Ländern zum Thema Arbeit und aktuellen Entwicklungen in der Arbeitswelt befragt. Die Ergebnisse eröffnen einige Erkenntnisse zum Thema Homeoffice: Für 38 Prozent der Beschäftigten weltweit (35 Prozent in Deutschland), ist es schwierig zu erkennen, wann und warum sie ins Büro kommen sollen. Das gilt für beide Seiten. Einige Mitarbeiter haben in den letzten zwei Jahren festgestellt, dass es gar nicht immer nötig ist ins Büro zu pendeln, da viele Aufgaben auch gut von zu Hause zu bewältigen sind. Gleichzeitig muss die Führungsebene klar kommunizieren, wenn Mitarbeiter vor Ort gebraucht werden. Die hierfür praktischen Guidelines zum Thema Hybrides Arbeiten, um alle Mitarbeiter optimal zu informieren, haben allerdings erst 28 Prozent der Führungskräfte (24 Prozent in Deutschland) umgesetzt.
Ein weiterer Faktor im Bereich „Flexibles Arbeiten“, sind die Arbeitszeiten: „Die Arbeit nach Feierabend hat global betrachtet um 28 Prozent und am Wochenende um 14 Prozent zugenommen“, berichtet Microsoft. Führungskräfte sollten sich bewusst sein, dass Mitarbeiter zwar bereit sind, auch außerhalb der regulären Zeit zu arbeiten, dies jedoch nicht unbedingt ihrem persönlichen Wohlbefinden zugutekommt. Klare Grenzen zu setzen, ist daher ein wichtiger Schritt.
Remote Gemeinschaft
Hybrides Arbeiten bedeutet: Nicht jeder wird persönlich vor Ort sein. Doch der persönliche Kontakt ist vor allem bei der Teambildung entscheidend. 47 Prozent der in Deutschland Befragten geben an, dass sie durch das hybride Arbeiten weniger Freundschaften am Arbeitsplatz haben. Führungskräfte sollten sich dessen bewusst sein und immer wieder gemeinsame Teamevents organisieren, um den Mitarbeiterzusammenhalt zu stärken. Besonders bei neuen Mitarbeitern sollte sichergestellt sein, dass diese das gesamte Team kennenlernen und ordentlich integriert werden.
Stimmt die Stimmung im Team nicht, könnten Mitarbeiter sich nach einem anderen Job umsehen. Der Umfrage von Microsoft zufolge gehören zu den wichtigsten Gründen, aus denen Beschäftigte ihr Arbeitsverhältnis beendet haben: Das persönliche Wohlbefinden und die psychische Gesundheit, Vereinbarkeit von Beruf und Privatleben, mangelndes Vertrauen in die Geschäftsführung und die fehlende Flexibilität bei Arbeitszeit oder -ort. Um den Wünschen der Mitarbeiter entgegenzukommen, kann es für Führungskräfte sinnvoll sein, leitende Arbeitskräfte einzusetzen, die sich im Team besser auskennen und eine Brücke zwischen Arbeitnehmern und Chefetage bilden.
Aus der Pandemie heraus hat sich ein Trend zum hybriden Arbeiten entwickelt, der sich mittlerweile schwer wegdenken lässt. Mitarbeiter haben andere Ansprüche, denen Führungskräfte nachkommen können. Ein genauer Überblick, was sich Arbeitnehmer wünschen und ein konkreter Umsetzungsplan, sind hierfür jedoch unerlässlich.
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