Sich früh mit dem Thema Absicherung auseinanderzusetzen lohnt sich. Allerdings sind jüngere Menschen für die Versicherungsbranche schwer zu erreichen. Wir haben mit Versicherungsmakler und Social Media-Profi Bastian Kunkel darüber gesprochen, wie die Generation Z tickt.
„Die Altersvorsorge beschäftigt viele junge Menschen“
Null Bock auf Versicherungen? Vor allem jüngere Menschen zeigen wenig Interesse an Versicherungs- und Finanzthemen. Laut einer Umfrage des Marktforschungsinstituts YouGov für das Beratungsunternehmen Bearing Point gaben vergangenes Jahr 41 Prozent der jungen Erwachsenen an, überhaupt keine Kenntnisse zu Versicherungsprodukten zu haben.
Jedoch gibt es durchaus Möglichkeiten für Vermittler, die Generation Z – kurz: GenZ – anzusprechen und sie für das wichtige Thema Absicherung zu begeistern. Bastian Kunkel von Versicherungen mit Kopf, Gewinner des Jungmakler-Awards 2017, hat sich bei der jungen Zielgruppe mit Erfolg als „Versicherungs-Influencer“ positioniert.
Er erklärt: „Die Altersvorsorge beschäftigt tatsächlich viele junge Menschen – sie machen sich auch darüber Sorgen. Das Thema Berufsunfähigkeit spielt ebenso eine große Rolle. Aber man darf bei der Generation Z nicht vergessen, dass viele gerade erst die Schule oder das Studium abschließen und nun die ersten Schritte Richtung finanzielle Selbstständigkeit gehen. Ich bekomme mit, dass sich dann viele beschweren, dass ihnen dafür relevante Themen nicht beigebracht wurden. Stichwort: Versicherungen, Steuern, Finanzen…“
„Diese Generation will alles verstehen und hat durch die Digitalisierung auch die Möglichkeiten dazu“
Snackable Content für die GenZ
Hier, meint Kunkel, könne man die junge Zielgruppe abholen: „Man kann ihnen dann sagen: ‚Ihr habt recht, hier stimmt was mit dem System nicht. Junge Menschen müssten besser über Finanzthemen aufgeklärt werden. Hier sind wichtige Infos und Fragen.‘“
Er rät weiter zur Ansprache: „Man sollte nichts vorschreiben oder auf einen Abschluss drängen. Für die Generation Z ist Selbstbestimmtheit ein wichtiges Thema – sie wollen sich erst selbst eine Meinung bilden. Diese Generation will alles verstehen und hat durch die Digitalisierung auch die Möglichkeiten dazu. Danach richte ich meinen Content.“
Und wo und wie platziert man diesen Content dann am besten? Kunkel erklärt: „Die GenZ ist vor allem in den sozialen Netzwerken TikTok, Instagram und Snapchat unterwegs. Und natürlich auch auf der Streamingplattform Twitch, welche aus der Gaming-Ecke kommt. Beim Posten sollte man darauf achten, dass die Generation Z von Snackable Content geprägt ist und eine sehr geringe Aufmerksamkeitsspanne hat.“ Am besten eigne sich ein kurzes Video, das nur wenige Minuten oder Sekunden lang sei.
Aufklärung zu Versicherungs- und Finanzthemen ist nun während der Pandemie noch wichtiger geworden: „Mir ist aufgefallen, dass viele, vor allem junge Menschen bei der Altersvorsorge zögern etwas zu unternehmen. Nach dem Motto: ‚Lieber mach ich gar nichts, bevor ich etwas falsch mache.‘ Es ist auch verständlich: Zu dem Thema gibt es viele unterschiedliche Meinungen, Ratschläge und Pauschalisierungen. Deshalb sind umfassende Informationen so wichtig“ sagt Kunkel.
Titelbild: ©Bastian Kunkel