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Ask the Cap: Steht die Branche vor dem Podcast-Schock?

Was bewegt die Branche? Was sind aktuelle Themen und was ist Schnee von gestern? Wir haken monatlich nach bei einem, der es wissen muss: Dem Versicherungsmakler mit Cap, Patrick Hamacher. Heute befragen wir ihn zum Thema Podcast. Laut Statistik existierten hier bereits im Jahr 2018 mehr als 500.000 aktive Formate in rund 100 Sprachen für allein über 10 Millionen deutsche Hörer. Auch in der Versicherungsbranche wächst die Anzahl der Podcasts stetig. Nicht zuletzt auf Grund des Corona bedingten Digitalisierungsschubs. Führt das etwa zu einem Übermaß?

Redaktion: Lieber Patrick, direkt gefragt: Steht die Branche vor dem Podcast-Schock?

Patrick Hamacher: Nein. Es gibt zu den verschiedensten Themen eine riesige Auswahl an Podcasts – Tendenz steigend. Da ist die Anzahl der Versicherungspodcast, im Vergleich zu dem sonstigen Angebot, wirklich noch sehr klein. Die Qualität ist hier natürlich entscheidend. Und je mehr Auswahl man hat, umso eher kann man hier auch die für sich passenden Inhalte finden.

Redaktion: Wann und mit welcher Intention hast Du mit dem Podcasten begonnen?

Patrick Hamacher: Wir sind Ende 2017 mit dem Versicherungsgeflüster-Podcast gestartet. Die Intention war es, Versicherungswissen in einfachen Worten zu vermitteln. Gerade für diejenigen Hörer:innen, die interessiert sind, sich in diesem Bereich „aufzuschlauen“. Dabei war es uns wichtig, dass wir möglichst wenig Fachbegriffe verwenden und falls doch, diese auch für Personen außerhalb unserer Branche verständlich zu erklären.

Selbstverständlich ist ein Podcast – ähnlich wie Blogs oder andere Social Media Kanäle – immer auch Marketing in eigener Sache.

Für uns hat dieses Medium einfach sehr gut in den Mix gepasst. Außerdem gab es zu dieser Zeit noch keine relevanten Podcasts für unsere Branche und wir hatten uns natürlich auch erhofft, dass es als „first Mover“ einfacher sein könnte, sich zu etablieren. Nach über dreieinhalb Jahren kontinuierlicher Veröffentlichung immer neuer Folgen kann ich sagen, dass diese Marketingstrategie für uns sehr gut geklappt hat.

Redaktion: Wie hat sich das Medium seither verändert?

Patrick Hamacher: Die Aufmerksamkeit und die Bekanntheit von Podcasts ist definitiv gestiegen. Ähnlich dem Bewegtbild haben Plattformen wie Amazon Prime und Netflix dem linearen Fernsehen den Rang abgelaufen, weil immer mehr Nutzer die Inhalte lieber „on demand“ konsumieren. Gleiches ist auch der Fall bei Audioformaten.

Vor drei Jahren musste ich zum Teil noch erklären, was ein Podcast ist. Damals sagte ich immer: „Podcast ist YouTube für Hässliche“, weil man eben nur den Ton hört und kein Bild ansehen muss. Heute ist eine Erklärung nicht mehr nötig. Was ein Podcast ist, ist inzwischen bekannt.

Redaktion: Warum sind Podcasts so beliebt in der Branche?

Patrick Hamacher: Audio ist deutlich einfacher aufzunehmen als ein Video. Die Produktion geht schneller, man benötigt kein spezielles Equipment und die Veröffentlichung ist unkompliziert. Gerade komplexe Themen, wie zum Beispiel PKV oder die Arbeitskraftabsicherung, sind auf der Tonspur sehr gut zu erläutern. Man benötigt keine aufwendigen Präsentationen oder Schaubilder. Man malt einfach Bilder im Kopf der Zuhörer:innen. Außerdem ist ein Podcast deutlich flexibler zu konsumieren als ein Video. Sei es beim Autofahren, beim Sport oder beim Hausputz.

Podcast ist quasi das Weiterbildungs- oder Unterhaltungsangebot für zwischendurch. Kopfhörer rein und los geht’s. Da wundert es mich nicht, dass dieses Medium – nicht nur in unserer Branche – immer beliebter wird.

Redaktion: Wo siehst Du die Branchenpodcasts in 10 Jahren?

Patrick Hamacher: Diese Frage kann ich ohne meine Glaskugel nicht beantworten. Und da ich weiß, dass Dinge, die im Internet veröffentlicht werden, auch in Zukunft noch abrufbar sein werden, möchte ich vorsichtig sein mit einer Prognose.
Vor dem Hintergrund, dass viele Social Media Kanäle immer mehr auf „Social Audio“ setzen werden, sehe ich in der nächsten Zeit weiterhin ein Wachstum in diesem Bereich.
Da das erste iPhone jedoch „erst“ vor 14 Jahren auf den Markt gekommen ist, ist der Zukunftsblick, was in zehn Jahren sein wird, mehr als gewagt. Vielleicht gibt es bis dahin virtuelle Umgebungen, wo man live beim Podcasten dabei sein und sich interaktiv mit einbringen kann.

Wovon ich jedoch überzeugt bin ist, dass es auch in zehn Jahren noch eine Menge an Beratungsbedarf geben wird. Und da Menschen auch dann noch immer gerne mit Menschen sprechen werden, denke ich, dass Audio nicht tot sein wird. Vermutlich wird man dann auch noch immer meine Stimme irgendwo hören. Ich wüsste nämlich aktuell kein Szenario, bei dem ich aufhören sollte zu podcasten.

Titelbild: © Patrick Hamacher

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