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Ask the Cap: Pflege ist nicht nur für Bingospieler

„Wenn man ‚Pflege‘ liest oder hört, denkt man meist an die grauhaarige Dame im Rollstuhl, die im Altersheim beim Bingo ihren Zettel ankreuzt“, sagt Patrick Hamacher, der Versicherungsmakler mit Cap, im Interview. Doch besonders die junge Generation sollte sich schon früh mit dem Thema Pflege beschäftigen. Wie können Vermittler jungen Erwachsenen das Thema Pflege näherbringen? Patrick Hamacher gibt Tipps und verrät, was er seinem jüngeren Ich raten würde.

Redaktion: Die Anzahl an Personen, die im Besitz einer privaten Pflegeversicherung sind, sinkt laut Statista seit 2011. Was glaubst Du, woran das liegt?

Patrick Hamacher: Das Thema Pflege ist aktuell im Trend. Vorallem in der letzten Zeit wird es häufig in den Medien gespielt und viele haben auch im Familien- und Bekanntenkreis Berührungspunkte damit. Trotzdem herrscht der Irrglaube, dass man für den Fall der Pflegebedürftigkeit über die Sozialversicherung abgesichert sei. Die Notwendigkeit der eigenen Pflegevorsorge wird übersehen. Hinzu kommt, dass Pflegefälle meist die älteren Semester betreffen und dann die eigene Entscheidung gerne hinausgezögert wird.

„Darum kümmere ich mich, wenn ich älter bin. Aktuell brauche ich das noch nicht“, reden sich junge Leute dann ein.

Redaktion: Wie gestaltest Du die Pflege-Beratung mit jungen Leuten? Wie unterscheidet sich die Beratung von derer mit älteren?

Patrick Hamacher: Gerade bei den Jüngeren ist die Pflegeversicherung noch sehr weit weg. Krankenversicherung und Arbeitskraftabsicherung stehen da eher im Fokus als die vermeintliche Absicherung im Alter wegen Pflegebedürftigkeit. Dass das Thema Pflege jedoch nicht nur ältere Menschen betrifft, ist nicht im Bewusstsein. Häufig kommt dann das Argument, welches auch nachvollziehbar ist, dass über die Berufsunfähigkeit die Pflege ebenfalls abgesichert sei. Warum das Ganze also „doppelt“ absichern? Hier ist die Aufklärung umso wichtiger.
In der Generation 50+ hingegen ist das Risiko schon eher in den Köpfen. Hier ist natürlich auch die Aufklärung wichtig, jedoch für die meisten schon sehr viel greifbarer. Da geht es dann eher um die Thematik, wie viel Absicherung sie sich leisten möchten und welche Vermögenswerte bereits bestehen, die, im Falle einer Pflegebedürftigkeit, notfalls hergenommen werden könnten. Viele denken hier auch in ihre Kinder, denen sie im Alter nicht zur Last fallen und das Erbe schützen wollen. 

Redaktion: Wie kann man das Thema Pflege für die junge Generation attraktiver gestalten?

Patrick Hamacher: Das Thema Pflege liegt für viele noch zu weit in der Zukunft. Die junge Generation möchte sich damit noch nicht beschäftigen. Deshalb ist auch hier Aufklärung das A und O. Auch Beispiele, wieso bereits in jungen Jahren das Thema Pflege eine wichtige Rolle spielt und Hochrechnungen helfen oft.

Redaktion: Wie glaubst Du, wird sich das Thema Pflege die nächsten Jahre entwickeln?

Patrick Hamacher: Die Pflegekosten werden steigen. Die Anzahl der Pflegebedürftigen steigt ebenfalls. PKV-Versicherte müssen im Jahr 2022 sogar einen Zusatzbeitrag in der Pflegeversicherung zahlen.
Ob die Leistungen aus den Pflegekassen auch steigen, wage ich zu bezweifeln. Daher kann es durchaus sein, dass die Nachfrage an privaten Pflegezusatzversicherungen – ob als Pflegerente oder als Pflegetagegeld – steigt.

Es ist schon ein Trend Richtung steigender Beiträge zu erkennen.

Dass das Thema jedoch präsenter wird, das glaube ich schon.

Redaktion: Warum ist das Thema Pflege bereits in jungen Jahren ein Thema?

Patrick Hamacher: Wenn man „Pflege“ liest oder hört, denkt man meist an die grauhaarige Dame im Rollstuhl, die im Altersheim beim Bingo ihren Zettel ankreuzt. Oder an den grauhaarigen Herren, der in Beige gekleidet ist und mit dem Rollator am See steht, um Enten zu füttern.

Dass Pflege jedoch auch schon in jungen Jahren anfallen kann, sei es durch einen Unfall oder eine Krankheit, hat man selten auf dem Schirm.

Bei vielen steht dieses Thema eben erst später auf dem Zettel – aber immerhin steht es bei vielen bereits auf dem Zettel.
Und wenn man sich dann einmal die Beiträge ansieht, die man im Alter von 20 Jahren für die Absicherung zahlen müsste und dagegen die Beiträge für einen 50-Jährigen, kommt man schnell zu dem Schluss: Hochgerechnet auf das Lebensendalter ist das in Summe gar nicht mal so viel mehr.

Leider machen viel zu wenige diese Hochrechnung – auch wenn sie damit 30 Jahre länger Absicherung genießen würden.

Redaktion: Was würdest Du Deinem jüngeren Ich zum Thema Pflege sagen?

Patrick Hamacher: Bringe das Ganze jetzt in trockene Tücher. Dann musst Du Dir später keine Sorgen darüber machen, dass Dir der Zugang wegen der Angaben bei den Gesundheitsfragen verwehrt bleibt. Außerdem bist Du bereits jetzt abgesichert. Das Erbe für Deine Kinder ist sicher, Du liegst niemandem auf der Tasche und belastest auch niemanden aus Deiner Familie.

Titelbild: © Patrick Hamacher

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