Urlaubstage sind ein rares Gut und sollten nicht nur rationiert, sondern auch clever eingesetzt werden, um das Beste herauszuholen. Und da kommen Brückentage ins Spiel. Wenn die Sterne gut stehen, fallen die Feiertage nämlich so, dass man mit ein bis zwei geschickt platzierten Urlaubstagen deutlich mehr Freizeit ergattern kann. Aber ist das 2023 auch der Fall? Wir geben Tipps zu den Brückentagen 2023.
Das Katastrophenjahr für Brückentage
2021 war kein gutes Jahr für alle, die das Maximum aus ihren Urlaubstagen herausholen wollten. Klar kann vereinzelt mal ein Feiertag aufs Wochenende fallen. Aber 2021 hat den Vogel abgeschossen. Damals sind unter anderem Weihnachten, Neujahr, der Tag der Deutschen Einheit, der Tag der Arbeit und der Reformationstag je auf das Wochenende gefallen. Da wünschten sich vermutliche viele eine ähnliche Regelung wie in England, wo Feiertage, die auf einem Samstag oder Sonntag landen, wochentags nachgeholt werden. Leider bleibt hierzulande nur die Hoffnung, dass es im kommenden Jahr besser wird. Wie fallen also die Brückentage 2023?
Über sieben Brückentage sollst du gehen
2023 sieht die Situation mit den Brückentagen schon mal deutlich besser aus: Anstatt acht sind es nur noch drei Feiertage, die auf ein Wochenende fallen. Daraus ergibt sich schon mal deutlich mehr Spielraum für eine clevere Urlaubsplanung. Bedauerlicherweise hat dabei nicht jeder ähnliche Chancen. Bekanntermaßen hat nämlich nicht jedes Bundesland die gleichen, oder gleich viele Feiertage. Bayern und Baden-Württemberg haben 14 beziehungsweise 12 Feiertage, während die meisten anderen Bundesländer bei zehn liegen. Dementsprechend liegen die beiden Spitzenreiter auch im Brückentageskalender ganz vorn. Dort sowie im Saarland ist es möglich, mit 25 eingereichten Urlaubstagen insgesamt 61 Tage freizuhaben. Am schlechtesten kommen Arbeitnehmer*innen in Hessen davon, aber auch hier werden immerhin aus 17 eingereichten Urlaubstagen 43 freie Tage. Einen kompletten Überblick gibt diese Infografik von travelcircus.de
Brückentage als Weihnachtsgeschenk
Der erste und zweite Weihnachtsfeiertag (25. & 26.12.) sind genau wie Neujahr (01.01.) gesetzliche Feiertage, die in jedem Bundesland gleich sind. Und hier bringt das Christkind frohe Kunde! Heiligabend fällt auf einen Sonntag, weshalb der erste und der zweite Weihnachtsfeiertag auf einem Montag sowie Dienstag landen. Drei strategisch platzierte Urlaubstage von Mittwoch bis Freitag sorgen in Verbindung mit Silvester und Neujahr für stattliche zehn freie Tage am Stück. Wer Weihnachten und Silvester schon immer außerhalb der Heimat verbringen wollte, hat 2023 die perfekte Gelegenheit.
Ein weiterer Brückentag, mit dem jeder jedes Jahr planen kann, ist Christi Himmelfahrt (18.05.). Denn der liegt alle Jahre wieder auf einem Donnerstag. Also: Freitag freinehmen und ein langes Wochenende genießen. Und auch der Tag der Deutschen Einheit (03.10.) führt zu einem verlängerten Wochenende. Dieser fällt 2023 auf einen Dienstag – mit einem freien Montag gibt es also ganze vier Tage frei. Zudem gibt es 2023 viele automatisch verlängerte Wochenenden: Kurz nach Ostern mit Karfreitag (07.04.) und Ostersonntag (10.04.) fällt der Tag der Arbeit in diesem Jahr ebenfalls auf einen Montag (01.05.). Perfekt für einen Wochenend-Kurztrip.
Brückentage ganz individuell planen
Am Ende sieht der Feiertagskalender trotz einiger bundesweiten Feiertage je nach Bundesland sehr unterschiedlich aus. Beispielsweise gibt es in Berlin den Internationalen Frauentag (08.03.), während ausschließlich im bayerischen Augsburg das Augsburger Hohe Friedensfest (08.08.) gefeiert wird. Glücklicherweise gibt es mittlerweile effiziente Tools, bei denen lediglich Bundesland und Jahr ausgewählt werden muss, um herauszufinden, welche Kombination aus Urlaubs- und Brückentagen am geschicktesten ist.
Eines sei beim Einreichen von Urlaubstagen jedoch erwähnt: In vielen Büros gilt bei den Urlaubsanträgen zwar das Gesetz „Wer zuerst kommt, mahlt zuerst“, allerdings sollte es ein Gebot des gegenseitigen Respekts sein, den Kollegen auch ein paar Brückentage übrig zu lassen. Wer sich als Chef beliebt machen will, hat beispielsweise die Möglichkeit für Weihnachten und Neujahr jeweils einen halben oder ganzen Urlaubstag zu verschenken. Gesetzlich sind diese nämlich nicht vorgegeben. Und auch für die Absprache mit Kunden lohnt es sich, die Feiertage im Blick zu behalten. Gerade in hybriden Zeiten ist nicht immer sicher, wo der Kunde sich gerade befindet. Beispielsweise unterscheiden sich häufig Wohn- und Arbeitsort.
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