Münchener Verein Versicherungsgruppe

Auf ein Wort mit … Daniel Seeger

Die Versicherungswirtschaft lebt von ihrem Netzwerk. Ellbogenmentalität war gestern. Eine Hand wäscht die andere nicht nur, Vermittler strecken sie sich helfend entgegen. Das Ziel: das Beste für den Kunden und die Branche. In dieser Reihe fragen wir bei Protagonisten aus eben jener nach aktuellen Trends, Tipps, Hilfestellungen und Prognosen. Diesmal dabei: Daniel Seeger.

Redaktion: Daniel, Du bist Experte auf dem Gebiet der Zahnzusatzversicherung. Was macht das Produkt für Dich aus? Warum ist es für Dich attraktiv in der Beratung?

Daniel Seeger: Ich bin ja im Bereich Online-Marketing zu Hause und ein Onlinemakler für Zahnzusatz. Da kommt es bei mir im Schwerpunkt auf zwei Dinge an. Erstens: Ich muss das Produkt selbst gut finden. Zweitens: Es muss eine relevante Nachfrage online geben. Beides ist bei Zahnzusatz erfüllt. Menschen suchen selbst nach der Versicherung und vergleichen Tarife und Anbieter. Das macht es besonders charmant, denn es geht nicht um den „Verkauf“ eines Produkts.

Unsere Kunden haben schon innerlich gekauft, bevor sie zu uns kommen. Wir helfen dann lediglich bei der Auswahl des passenden Tarifs.

Redaktion: Wie attraktiv ist es umgekehrt für Deine Kunden? Handelt es sich Deiner Meinung nach um ein Produkt, das aktiv nachgefragt wird? Zu welchem Zeitpunkt bemerken Kunden, dass es sich um eine essenzielle Zusatzversicherung handelt?

Daniel Seeger: Für Kunden ist das Produkt sehr attraktiv.

Keine schöne Zähne, kein Match bei Tinder.

Die Nachfrage nach einer Zahnzusatzversicherung hat sich in den letzten Jahren deutlich erhöht. Unsere Kunden legen viel Wert auf professionelle Zahnreinigungen und hochwertigen Zahnersatz. Wir erhalten auch viele Anfragen zu KFO-Leistungen bei Erwachsenen. Gründe sind hierfür seltener die medizinische Notwendigkeit, sondern vielmehr die Ästhetik. Der Zeitpunkt, wann Kunden sich für eine Zahnzusatz interessieren, ist sehr unterschiedlich. Wir haben viele jungen Leute, die die Zahnzusatz als Vorsorge sehen und aktuell keine Probleme haben. Es kommen aber auch viele, die gerade beim Zahnarzt waren und eine Behandlung bevorsteht oder eine Behandlung kürzlich abgeschlossen wurde und vom enormen Eigenanteil überrascht sind.

Redaktion: Krankenkassen und Politik diskutieren aktuell, zahnmedizinische Leistungen zu kürzen oder sogar in Gänze zu streichen. Wo stehst Du in dieser Debatte? Und wie wird sie sich Deiner Meinung nach entwickeln?

Daniel Seeger: Schauen wir zu unseren Nachbarn in die Schweiz. Dort sind zahnmedizinische Leistungen fast ausschließlich Privatangelegenheit. Nach KVG erfolgt dort prinzipiell keine Kostenübernahme. Diese Entwicklung sehe ich bei uns auch. Ob die Leistungen jetzt recht zeitnah gekürzt oder gestrichen werden oder ob es sich noch eine Weile zieht, vermag ich nicht vorherzusagen. Ich denke jedoch, dass es stattfinden wird. Schlicht, weil wir es uns gar nicht anders leisten werden können.

Redaktion: Was sind die für Dich wesentlichen Bestandteile einer guten Zahnzusatzversicherung? Und ab wann vergibst Du selbst das Prädikat „sehr gut“?

Daniel Seeger: Das ist eine fiese Frage, denn es verlangt nach einer Bewertung eines Tarifs. Auf unserem Portal  www.testsiegertarife.de  haben wir ebenfalls eine Beurteilung der einzelnen Tarife anhand definierter Kriterien.

Ehrlicherweise ist eine Zahnzusatzversicherung aber genau dann „sehr gut“, wenn sie zu den Wünschen des Kunden passt und seine aktuelle Zahngesundheit berücksichtigt.

Deswegen habe ich mit dem Finanztest auch meine Probleme. Die Tester gehen von einem Musterkunden aus, der nur Zahnersatz abgesichert haben möchte und der gesunde Zähne hat. Und dann kommt dabei für 111 Tarife die Note „sehr gut“ raus. Wie soll das eine Hilfe sein? Vor allem, weil eben andere wichtige Faktoren gar nicht beachtet werden, wie beispielsweise Zahnreinigung oder Zahnbehandlung.

Falls ein Kunde zum Beispiel gerade vom Zahnarzt kommt und eine Maßnahme angeraten ist, dann bringen die ganzen „sehr gut“ Tarife nichts. In dem Fall muss ich für den Kunden abwägen, welcher Tarif die „sehr gute“ Lösung ist. Bei einem „Wechselwunsch“ ist der Münchener Verein aktuell eine „sehr gute“ Option, da keine neuen Höchstgrenzen entstehen. Es kommt also immer auf die Situation und den Absicherungswunsch an.

Redaktion: Neuerdings legst Du einen zusätzlichen Fokus auf ein neues Thema: Krankenzusatzversicherungen für Grenzgänger in der Schweiz. Warum gerade die Schweiz? Wodurch beziehungsweise wie ist Dir bewusst geworden, dass hier Beratungsbedarf besteht?

Daniel Seeger: Das Thema Grenzgänger haben wir schon 2019 begonnen. Damals durch einen Zukauf. Ein Kollege musste krankheitsbedingt aufhören und hat einen Nachfolger gesucht. Er war auf Grenzgänger fokussiert und ich habe mir dann gedacht: „Okay, lass mal den Markt anschauen“. Zu dem Zeitpunkt war online keine nennenswerte Konkurrenz vorhanden. Die Webseiten waren allesamt schlecht und nicht suchmaschinenoptimiert. Also habe ich die Chance genutzt und war innerhalb kürzester Zeit mit www.grenzgänger-spezialisten.de an Platz eins für alle relevanten Keywords. Das hat sich sehr gelohnt und wir bekommen noch immer täglich ein bis zwei Anfragen zu Grenzgänger Krankenversicherungen, obwohl die Konkurrenz mittlerweile aufgeholt hat.

Viel spannender finde ich sogar unser aktuelles Thema: Expats in Deutschland. Hier war auch eine Firmenübernahme 2021 Startpunkt für mein Interesse an dieser Nische. Mittlerweile betreuen wir weit über 1.000 Expats in Deutschland auf Englisch und Spanisch.  Mit unserer Webseite www.crcie.com  generieren wir hier ebenfalls ein bis zwei Anfragen pro Tag und bieten unseren Kunden einen ganzheitlichen Service. Das umfasst manchmal auch ganz simplen „Übersetzungsdienst“, weil die GKV (oder andere Behörden und Unternehmen) ausschließlich auf  Deutsch kommunizieren und unsere Kunden hilflos wären. Zudem halte ich den Bereich für einen sehr zukunftsträchtigen Markt, bei 400.000 zusätzlich benötigten Einwanderern pro Jahr.

Der Titelbild: © Daniel Seeger

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