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Learning by Listening

Es gibt rund 63.000 deutsche Podcasts. Eine stolze Zahl, mit der es die Bundesrepublik weltweit auf Platz vier der größten Podcast-Produzenten schafft. Wenig überraschend also, dass die Übersicht an Themen weitreichend ist. Auch die Versicherungsbranche ist hierunter vertreten. Einer, der den Trend erkannt und für die Sparte in einem eigenen Format umgesetzt hat, ist MarKo Petersohn. In „Königsmacher” interviewt der Gründer von As im Ärmel „die Besten von heute, für die Besten von morgen”. Mit uns spricht er darüber, welche Themen dem Medium Relevanz verleihen, mit welchen Interviewpartnern es sich am angenehmsten spricht und welche Zukunft Branchen-Podcasts seiner Meinung nach haben.

Redaktion: In „Königsmacher“ geht es Dir – soweit der Untertitel des Formats – darum, Erfolgsgeschichten der Branchen-Besten aufzuzeigen. Wann und wie bist Du auf diese Informationslücke in der Versicherungsbranche gestoßen? Was hat Dir gezeigt, dass darüber gesprochen werden muss?

MarKo Petersohn: Genau genommen geht es mir um die Vertriebserfolgsgeschichten der Branche. Denn ich hab im Rahmen von Schulungen und Workshops immer wieder gemerkt, dass man bei den Best Practice Beispielen, die ich genannt habe, immer nur die Erfolge gesehen hat, aber nicht, welche Arbeit dahinter steckt. Das beste Beispiel ist da vermutlich Bastian Kunkel, wo heutzutage jeder denkt, dass man einfach nur mal ein Video auf YouTube hochladen muss, und dann kommen die Kunden. Dass er das monatelang, jede Woche zwei Videos produziert und veröffentlicht hat, ohne eine einzige Kundenanfrage zu erzielen, war – und ist – vermutlich noch immer nur den wenigsten bewusst.

Und ich glaube, darüber muss man reden. Um zu zeigen, welche harte Arbeit hinter jedem (Vertriebs)Erfolg steckt und aber auch, um zu sehen, auf welch vielfältige Art und Weise man im 21. Jahrhundert Erfolg im Versicherungsvertrieb haben kann. Dabei fällt mir übrigens ein, dass ich nach circa den ersten fünf Folgen des Podcasts merkte, dass sich meine Gäste alle irgendwie ähneln. Was mich erst deprimierte, denn ich wollte ja die Vielfalt zeigen und nicht immer das Gleiche. Und dann erkannte ich, dass sie sich von ihrer Einstellung her, ich nenne es mittlerweile Mindset und Skillset, zwar ähneln, aber es auf unterschiedliche Weise anwenden. Was ich enorm spannend fand und nach wie vor finde.

Redaktion: Wie und wonach wählst Du Deine Gesprächspartner aus? Von wessen Geschichte warst Du besonders überrascht und mit welcher „Art“ Branchenkollegen spricht es sich besser? Makler oder mehr von Seiten der Versicherer?

MarKo Petersohn: Von den Geschichten her finde ich alle super interessant. Und das sage ich nicht nur so.

Man muss bedenken, dass das ein absolutes Herzensprojekt ist. Heißt: damit verdiene ich nicht einen Cent.

Ganz im Gegenteil kostet mich jede Folge mit Vorbereitung, Aufzeichnung und Produktion einiges an Zeit. Und ich verschwende diese nicht mit Leuten, die mich nicht interessieren. Allerdings muss ich sagen, dass ich immer extrem fasziniert bin, wenn meine Gesprächspartner nicht den klassischen Social-Media-Erfolgsweg gehen, sondern ihre Kunden auf andere Art und Weise gewinnen.

Die Auswahl passiert dabei mehr oder weniger größtenteils „zufällig“. Aus irgendeinem Grund fallen mir Leute auf oder werden mir empfohlen. Dann recherchiere ich etwas zu ihnen. Allerdings nicht zu viel, denn ich möchte im Idealfall erst im Gespräch ihren Erfolgsweg erfahren. Und wenn sie mir sympathisch erscheinen, dann lade ich sie ein. Von den Gesprächen her gibt es im Prinzip keinen Unterschied, ob Makler oder Vermittler aus der Ausschließlichkeit. Das ist eher abhängig von der Person. Manche sind introvertiert und andere extrovertierter.

Redaktion: Inwiefern hattest Du Bedenken, der Bedarf an Branchen-Podcasts sei bereits gesättigt? Wie stehst Du zu, beziehungsweise siehst Du die aktuelle Vielfalt an Formaten?

MarKo Petersohn: Bedenken hatte ich ehrlich gesagt gar nicht. Ich hatte die Idee für den Podcast ja schon etwa im Jahr 2017 und kam einfach nicht dazu, ihn umzusetzen. Aber ich hätte auch heute keine Bedenken. Denn: Es gibt zwar jede Menge Podcasts, aber es gibt ja auch genügend Musik. Trotzdem werden jeden Tag über 100.000 Songs auf Spotify & Co. hochgeladen.

Wenn man glaubt, dass man was zu erzählen hat und andere das hören wollen, dann sollte man es machen. Egal wieviele Podcasts es schon gibt.

Redaktion: Wie siehst Du die Zukunft des Formats Podcast innerhalb der Branche? Was braucht es, damit eine Serie überleben kann?

MarKo Petersohn: Aktuell erleben wir ohne Zweifel einen absoluten Podcast-Hype in der Versicherungsbranche. Nicht umsonst verleihen wir mit der Onlinemarketing Gesellschaft der Versicherungsbranche aktuell auch erstmalig den OMGV Podcast Award. Die Verleihung findet hier übrigens am 1. März in einem LinkedIn-Audio-Event statt.

Aber zurück zum Hype. Wenn man es genau nimmt, dann sind Podcasts nur Blogs für Schreib- und lesefaule. Und so wie es Mitte der 10er Jahre hip war über Gott und die Welt oder auch Versicherungen zu bloggen, so schnappen sich die Leute nun halt ein Mikrofon und nehmen einen Podcast dazu auf. Und, so wie es auch heute noch Blogs gibt, wird es auch weiterhin Podcasts geben. Insbesondere wenn man bedenkt, dass Menschen immer weniger lesen mehr hören. Und was es braucht, damit eine Serie überleben kann? Nicht viel. Das sind die gleichen Zutaten wie überall im Social Web:

Ausdauer, Disziplin und gute Ideen.

Redaktion: Du selbst bist – nicht zuletzt aufgrund Deines eigenen Podcasts – ein bekanntes Gesicht der Branche. Was fällt Dir leichter? Die Rolle des Gastes oder die des Gastgebers?

MarKo Petersohn: Das ist definitiv die Rolle des Gastgebers. So kann ich Menschen, die mich interessieren, zu ihrem Leben, ihrer Meinung zu Themen und ihrem Blick auf die Welt befragen. Und lerne jedes Mal etwas dabei. Das ist für mich tausendmal interessanter, als selbst Gast zu sein. Weil mein Leben, meine Meinung und meinen Blick kenne ich ja schon.

Der Titelbild: © MarKo Petersohn

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