Versicherungsmakler verkaufen längst nicht mehr nur Policen. Sie sind heute oft der erste Ansprechpartner, wenn es um ganzheitliche Vorsorge, Absicherung und Finanzplanung geht. Doch wer echte Lösungen bieten will, stößt allein schnell an Grenzen.
Denn viele Kundenthemen sind komplexer geworden. Altersvorsorge? Geht nicht ohne Steuerblick. Vorsorgevollmacht? Funktioniert nicht ohne juristischen Beistand. Bauherren-Absicherung? Spielt immer auch in Finanzierung und Recht hinein.
Die Antwort darauf sind Kooperationen. Wer sich mit Steuerberatern, Anwälten, Finanzierungsexperten oder Immobilienprofis vernetzt, schafft echte Mehrwerte – für Kunden und fürs eigene Geschäft. Und wenn man sich dann noch auf Zielgruppen fokussiert, wie z.B. auf Handwerker werden Makler und Vermittler so zum Ansprechpartner Nummer 1:
Steuerberater – die Brücke zu Selbstständigen und Firmenkunden
Steuerberater genießen bei ihren Mandanten ein hohes Maß an Vertrauen – sie sind oft der erste Ansprechpartner, wenn es um betriebliche Entscheidungen, Investitionen oder private Finanzplanung geht. Für Versicherungsmakler eröffnen sich hier viele Ansatzpunkte für eine fruchtbare Zusammenarbeit.
Typische Schnittstellen:
- Betriebliches Vorsorgemanagement: Steuerberater begleiten Unternehmen bei der Einrichtung und Verwaltung betrieblicher Versorgungssysteme. Ein qualifizierter Versicherungsmakler ergänzt dieses Know-how mit der Auswahl und Implementierung passender Tarife.
- Arbeitskraftabsicherung für Unternehmer: Selbstständige und Freiberufler unterschätzen häufig das Risiko der Berufsunfähigkeit. Steuerberater erkennen durch die betriebswirtschaftliche Auswertung schnell, wo eine Absicherung fehlt – und können gezielt an einen Makler verweisen, der eine Berufsunfähigkeitsversicherung anbietet und auch betriebliche Lösungen vorstellen kann.
- Private Vorsorgeplanung: Auch Themen wie Rentenlücken, Vermögensschutz oder steueroptimierte Altersvorsorge (z.B. Rürup-Rente für Selbstständige) profitieren vom Zusammenspiel beider Berufe.
Viele Steuerberater haben kein eigenes Netzwerk für Versicherungsfragen – aber sie sind dankbar für verlässliche Partner, die ihre Mandanten kompetent beraten und dabei transparent arbeiten. Wer hier durch Qualität überzeugt, wird häufig dauerhaft empfohlen.
Anwälte – perfekte Ergänzung bei sensiblen und rechtlichen Themen
Viele Beratungsanlässe in der Vorsorge oder Absicherung berühren rechtliche Fragen – hier liegt enormes Potenzial für eine Zusammenarbeit mit spezialisierten Rechtsanwälten.
Typische Schnittstellen:
- Vorsorgevollmachten & Patientenverfügungen: Während der Anwalt für die rechtssichere Ausgestaltung sorgt, berät der Makler zu begleitenden Absicherungen wie Unfall-, Pflege- oder Krankenzusatzversicherungen.
- Erbschaft & Nachfolge: Bei vermögenden Kunden oder Unternehmern geht es um strukturierte Nachfolgeplanung. Der Anwalt regelt testamentarische Fragen – der Makler sichert das Vermögen ab, z.B. durch Risikolebensversicherungen oder Erbschaftssteuermanagement.
- Scheidung, Unterhalt, Sorgerecht: Auch in solchen Lebenslagen ist Absicherung wichtig – sei es für Kinder, Immobilien oder Altersvorsorge. In enger Abstimmung mit juristischer Beratung kann hier ein maßgeschneidertes Versicherungskonzept entwickelt werden.
Gemeinsame Infoveranstaltungen zu Themen wie „Recht & Vorsorge“ oder „Sorglos im Alter“ schaffen Vertrauen und zeigen, wie eng die Bereiche Recht und Absicherung zusammengehören.
Baufinanzierer & Immobilienmakler – starke Partner im Bau- und Kaufprozess
Die eigene Immobilie ist für viele Menschen das größte finanzielle Projekt im Leben – und damit auch ein emotional sensibles Thema. Baufinanzierer und Immobilienmakler sind hier in einer Schlüsselposition und ideale Kooperationspartner für Versicherungsmakler.
Typische Schnittstellen:
- Absicherung von Bauherren: Bauherren benötigen eine ganze Reihe von Policen – von der Bauherrenhaftpflicht über die Feuerrohbauversicherung bis hin zur Unfallversicherung für helfende Freunde.
- Finanzierungsschutz: Wer eine Finanzierung abschließt, sollte auch über Berufsunfähigkeits- und Risikolebensversicherungen sprechen. Gerade die Absicherung der Darlehensraten wird häufig vergessen oder unzureichend geregelt.
- Wohngebäude- und Hausratversicherung: Sobald das Haus steht oder gekauft ist, beginnt die Absicherung des Eigentums. Hier liegt ein natürlicher Übergabepunkt zwischen Finanzierung/Beratung und Versicherung.
Ein gemeinsamer „Bauherrenfahrplan“ oder ein Workshop „Sicher ins Eigenheim“ kann beide Welten verbinden – und macht das Angebot für Kunden rund.
Wie Kooperationen entstehen – und zuverlässig funktionieren
Der Aufbau erfolgreicher Kooperationen ist kein Zufallsprodukt – sondern das Ergebnis gezielter Kontaktpflege und eines klaren Mindsets: Nicht Konkurrenzdenken, sondern Partnerschaft auf Augenhöhe.
Versicherungsmakler, die Kooperationen aktiv nutzen wollen, sollten sich dabei an einem Grundsatz orientieren: Kooperation beginnt immer mit Vertrauen – und Vertrauen entsteht durch Sichtbarkeit, Verlässlichkeit und Mehrwert. So entstehen erfolgreiche Netzwerke:
Persönliche Empfehlungen und bestehende Kontakte nutzen
Manchmal liegt das Gute näher, als man denkt. Wer sich einmal bewusst fragt: „Wer in meinem Umfeld könnte meinen Kunden ebenfalls weiterhelfen?“, wird schnell fündig. Steuerberater, Anwälte, Finanzierungsanbieter oder Immobilienmakler aus dem eigenen Kundenbestand sind oft perfekte Einstiegspartner.
Regionale Netzwerke gezielt nutzen
Ob IHK-Treffen, BNI-Gruppen, Unternehmer-Stammtische oder regionale Branchennetzwerke – hier trifft man auf genau die Menschen, die an langfristigen Kooperationen interessiert sind. Der Vorteil: Man begegnet sich regelmäßig, baut persönliche Beziehungen auf und lernt sich abseits des Tagesgeschäfts kennen.
Social Media professionell einsetzen
Gerade Plattformen wie LinkedIn bieten ideale Möglichkeiten, gezielt Kontakte zu Steuerberatern, Anwälten oder Finanzdienstleistern aufzubauen. Wer hier regelmäßig fachlichen Content teilt, sich in Diskussionen einbringt oder aktiv neue Kontakte anspricht, erhöht die Chance, als professioneller Partner wahrgenommen zu werden.
Veranstaltungen und Workshops gemeinsam organisieren
Eine der stärksten Formen der Kooperation sind gemeinsame Auftritte vor Kunden. Ob ein Webinar zur Altersvorsorge, der Infoabend zur Unternehmensnachfolge oder ein Bauherren-Workshop: Wer Wissen teilt und zusammen auftritt, gewinnt automatisch Vertrauen.
Das Erfolgsgeheimnis: Kundenfokus vor Provisionsinteressen
Kooperationen funktionieren nur dann nachhaltig, wenn sie einem Ziel dienen: dem Kundennutzen. Denn Kunden merken rasch, ob hinter einer Empfehlung echtes Interesse an ihrem Wohl steht – oder nur der schnelle Abschluss.
Erfolgreiche Makler stellen deshalb nicht die eigene Provision in den Vordergrund, sondern die Lösung für den Kunden. Sie schaffen durch ihr Netzwerk echten Mehrwert – und genau das wird langfristig belohnt.
Zwei Dinge sind dabei entscheidend:
- Kunden lieben es, wenn Profis Hand in Hand arbeiten und sich untereinander abstimmen. Das schafft Vertrauen, spart Zeit und vermittelt das Gefühl: „Hier bin ich in besten Händen.“
- Kunden erinnern sich daran, wer ihnen diese Verbindung ermöglicht hat. Oft ist nicht das einzelne Produkt der Grund für eine Weiterempfehlung – sondern das gute Gefühl, einen starken Partner an der Seite zu haben, der sich kümmert und die richtigen Leute kennt.
Kooperation ist deshalb kein Selbstzweck. Sie ist eine Haltung. Eine Haltung, die sagt: „Ich will meinen Kunden das Leben leichter machen – auch über den Tellerrand meiner eigenen Dienstleistung hinaus.“
Und genau das macht Makler zu echten Problemlösern, Beratern auf Augenhöhe – und letztlich zum Ansprechpartner Nummer 1.
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